
Polen ist nicht nur für seine historischen Städte und die Ostseeküste bekannt – auch beim Tanken lohnt sich ein Blick über die Grenze. Wer hier clever vorgeht, spart oft bares Geld. Denn Benzin und Diesel sind in Polen in der Regel rund 15–25 % günstiger als in Deutschland oder Österreich. Allerdings sollte man einige Dinge beachten, damit die Ersparnis nicht durch unkluge Entscheidungen verpufft.
Worauf man beim Tanken in Polen achten sollte
- Umrechnungskurs im Blick behalten: Vor dem Tanken lohnt es sich, den aktuellen Wechselkurs von Euro zu Zloty zu kennen. So lässt sich schnell einschätzen, ob der angezeigte Preis tatsächlich ein Schnäppchen ist.
- Tankstellen an Autobahnen meiden: Gerade an den polnischen Mautautobahnen sind die Preise oft deutlich höher und können fast auf deutsches Niveau steigen.
- Nach der Grenze nicht sofort tanken: Direkt hinter dem Grenzübergang sind die Preise meist höher. Wer noch ein paar Kilometer weiterfährt und in einer Ortschaft tankt, spart schnell 10 bis 20 Cent pro Liter. Im Landesinneren sind die Preise oft noch niedriger.
- Kartenzahlung richtig nutzen: Beim Bezahlen mit Karte fragt das Terminal, ob die Abbuchung in Euro oder Zloty erfolgen soll. Besser ist fast immer die Abrechnung in PLN – denn so nutzt man den Kurs der eigenen Bank, der meist günstiger ist als der Umrechnungskurs der Tankstelle.
- Orlen als Marktführer: Der staatliche Mineralölkonzern Orlen dominiert den Markt mit rund 65–70 % und beeinflusst die Preisgestaltung maßgeblich. An Orlen-Tankstellen findet man oft besonders faire Preise.
Die Benzinpreise in Polen sind zwar generell niedriger, schwanken aber regional und können sich je nach Marktlage täglich ändern. Gerade in Grenzregionen lohnt es sich, die Augen offen zu halten, denn dort wird gezielt mit günstigen Preisen um Kunden aus Deutschland geworben – allerdings nicht immer zum besten Kurs.
Wer weiter ins Landesinnere fährt, findet oft gleich mehrere Tankstellen in kurzer Entfernung, die miteinander im Wettbewerb stehen. Das sorgt für zusätzliche Preisunterschiede von einigen Cent pro Liter. Wer also nicht nur auf den ersten Preis nach der Grenze schaut, sondern etwas vergleicht, kann seine Ersparnis noch deutlich erhöhen.
Wie lässt sich der Benzinpreis in Polen vorher prüfen?
Gerade wer eine längere Fahrt plant, möchte wissen, ob sich ein Tankstopp in Polen wirklich lohnt. Hier die besten Möglichkeiten:
- Offizielle Daten: Das Statistische Bundesamt veröffentlicht wöchentliche Übersichten zu europäischen Kraftstoffpreisen. Hier lässt sich ein Durchschnittspreis ablesen: destatis.de.
- Preis-Apps: Über Apps wie „Clever Tanken“ , „Benzinpreis-Blitz“ und viele andere lassen sich auch länderübergreifend in Polen aktuelle Preise vergleichen. Besonders praktisch, wenn man spontan unterwegs ist.
- Google Maps: Während in Ländern wie Deutschland und Italien Tankstellenpreise direkt in Google Maps angezeigt werden, gilt dies in Polen aktuell noch nicht.
Vorschriften & Besonderheiten beim Tanktourismus
Für viele deutsche Autofahrer lohnt sich der Tankstopp in Polen enorm – je nach Region liegt die Differenz bei bis zu 60 Cent pro Liter. Dennoch gelten klare Regeln:

Wichtige Vokabeln beim Tanken
Kraftstoff (Deutsch) | Kraftstoff (Polnisch) |
---|---|
Super (95 / E5) | Benzyna bezołowiowa (95 / E5) |
Super Plus (98 / E5) | Benzyna bezołowiowa Plus (98 / E5) |
E10 (seit 2024) | E10 |
Diesel (B7 / ON) | Diesel (B7 / ON) |
Autogas (LPG / CNG) | Autogaz (LPG / CNG) |
Praktische Tipps für Autofahrer
Wer in Polen tankt, kann mit ein paar zusätzlichen Tricks noch mehr sparen:
- Stark frequentierte Tankstellen (z. B. in Grenznähe) haben oft höhere Preise als kleinere Stationen im Ort.
- Bargeld dabeihaben: Auch wenn Kartenzahlung fast überall möglich ist, können kleine Tankstellen im ländlichen Raum Bargeld bevorzugen.
- Tankstellen-Shops: Viele polnische Tankstellen bieten Snacks, Kaffee und sogar kleine Mahlzeiten zu deutlich günstigeren Preisen als in Deutschland.
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Fazit: Günstig tanken mit Strategie
Wer mit etwas Planung nach Polen fährt, kann deutlich sparen. Entscheidend sind der richtige Standort der Tankstelle und der Wechselkurs. Im besten Fall lassen sich so bis zu 30 Cent pro Liter einsparen – ein Vorteil, der sich bei langen Fahrten schnell bemerkbar macht. Mit den richtigen Tipps wird der Tankstopp im Nachbarland nicht nur günstiger, sondern auch entspannter.
Häufige Fragen und Antworten
Ja. In Polen sind Benzin und Diesel häufig 15–25 % günstiger als in Deutschland. Mit der richtigen Tankstellenwahl (nicht direkt hinter der Grenze, keine Autobahnstation) lässt sich die Ersparnis maximieren.
Wähle in der Regel PLN (Złoty). So nutzt du den Wechselkurs deiner eigenen Bank und vermeidest oft ungünstige Kurse der Tankstelle.
Ja. Stationen an Mautautobahnen liegen preislich häufig nahe am deutschen Niveau. Besser in Ortschaften oder weiter im Landesinneren tanken.
Oft ja. Direkt nach dem Grenzübergang sind Preise meist höher. Ein paar Kilometer weiter im Ort spart man schnell 10–20 Cent pro Liter.
Nutze Preis-Apps aus dem Google Playstore oder Appstore für Live-Preise oder die wöchentlichen EU-Übersichten von Destatis. In Polen zeigt Google Maps derzeit meist keine Spritpreise.
Im Fahrzeugtank gilt keine feste Grenze für Privatpersonen. Zusätzlich dürfen in der Regel bis zu 20 Liter im Reservekanister mitgeführt werden.
Mit guter Planung (Standort, Wechselkurs) sind spürbare Vorteile drin. Im Idealfall lassen sich rund 30 Cent pro Liter gegenüber deutschen Preisen einsparen.
Nicht direkt hinter der Grenze oder an Autobahnen tanken, ungünstige EUR-Abrechnung am Terminal vermeiden und den Wechselkurs vorab checken.
Zuletzt aktualisiert am 03/10/2025