Die Ostseestadt Gdańsk verbessert sich im aktuellen Global Destination Sustainability Index (GDS-Index) um 15 Plätze und gehört damit zu den dynamischsten Aufsteigern Europas. Der Index misst die Nachhaltigkeitsleistung internationaler Städte, die sich als Reise- und Kongressdestinationen positionieren. Mit dem Aufstieg unterstreicht Gdańsk seine Ambitionen, nachhaltigen Tourismus in Polen stärker sichtbar zu machen und in einem Wettbewerb zu bestehen, der zunehmend von ökologischen und sozialen Kriterien geprägt wird.
Sprung im GDS-Index: Zahlen und Fakten
Der GDS-Index gilt als weltweit führendes Ranking für nachhaltige Städte im Tourismus- und Veranstaltungssektor. Er bewertet rund 100 Destinationen anhand von mehr als 70 Indikatoren, die Umweltstandards, soziale Verantwortung, Lieferketten und Governance umfassen.
Gdańsk belegt 2025 den 42. Platz und kletterte damit um 15 Ränge im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark schnitt die Stadt in den Bereichen öffentliche Mobilität und Einbindung lokaler Partner ab. Damit liegt Gdańsk erstmals deutlich vor Warschau, das seit Jahren als polnische Referenz galt.
| Stadt | Platzierung GDS-Index 2025 | Veränderung zum Vorjahr |
|---|---|---|
| Gdańsk | 42 | +15 |
| Warschau | 47 | -2 |
| Krakau | 61 | +4 |
Strategien für Nachhaltigkeit in Gdańsk
Die Verbesserung ist Ergebnis einer Reihe lokaler Initiativen. Gdańsk hat in den vergangenen Jahren in emissionsarme Verkehrskonzepte investiert, unter anderem durch die Ausweitung von Radwegen und die Modernisierung des Straßenbahnnetzes.
Auch der Tagungs- und Kongressbereich, ein Kernsegment des Index, wird zunehmend nach ökologischen Kriterien ausgerichtet. Veranstaltungszentren in der Stadt nutzen Energie aus erneuerbaren Quellen, reduzieren Abfall und setzen auf lokale Zulieferer. Zudem bindet Gdańsk kleine und mittlere Unternehmen in seine Nachhaltigkeitsstrategie ein. Dadurch entsteht ein Netzwerk, das nicht nur Tourismus, sondern auch Stadtentwicklung langfristig beeinflusst.
Signalwirkung für Polen und Herausforderungen
Der Erfolg von Gdańsk gilt als Signalwirkung für andere polnische Städte. In Polen gewinnt das Thema nachhaltiger Tourismus an Bedeutung, doch bislang haben nur wenige Destinationen international anerkannte Standards erfüllt. Die Aufwertung Gdańsks könnte Investitionen anziehen und den Standort im Wettbewerb mit skandinavischen und westeuropäischen Destinationen stärken.
Allerdings bleibt die Herausforderung bestehen, das hohe Niveau langfristig zu halten. Themen wie Müllvermeidung, Luftqualität und Besucherlenkung in der Altstadt verlangen weiterhin gezielte Maßnahmen. Experten betonen, dass ein Ranking-Sprung zwar ein wichtiges Zeichen sei, doch nur kontinuierliches Engagement zu nachhaltigen Strukturen führen könne.
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