Die temporären Grenzkontrollen, die aufgrund der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland eingeführt wurden, haben bereits zu zahlreichen unerlaubten Einreisen und verstärkten Kontrollen geführt. Die Bundespolizei hat vor Turnierbeginn zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit während der EM zu gewährleisten.
Hunderte unerlaubte Einreisen festgestellt
Seit der Einführung der Grenzkontrollen vor der EM hat die Bundespolizei bereits 1.400 unerlaubte Einreisen festgestellt. Zudem wurden 900 Menschen in der Woche vom 7. bis 13. Juni an der Einreise gehindert. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betonte die Wirksamkeit der Maßnahmen, die darauf abzielen, vor allem Gewalttäter frühzeitig zu identifizieren und zu stoppen. Darüber hinaus wurden 173 Haftbefehle vollstreckt und 34 Schleuser festgenommen. Auch 19 Fahndungstreffer im Bereich der politisch motivierten Kriminalität wurden registriert.
Die Kontrollen finden nicht nur an den Grenzen zu Polen und Tschechien statt, sondern wurden auch auf die Grenzen zu Dänemark, Frankreich und den Benelux-Staaten ausgeweitet. Reisende aus dem Schengen-Raum müssen auch an Flughäfen und in Häfen mit Kontrollen rechnen. Insgesamt sind während der EM 22.000 Bundespolizisten im Einsatz, was laut Faeser den größten Einsatz in der Geschichte der Bundespolizei darstellt.
Verstärkte Kontrollen an der polnisch-deutschen Grenze
Besondere Aufmerksamkeit gilt der polnisch-deutschen Grenze. Viele polnische Fans reisen zu den Spielen nach Deutschland, um ihre Nationalmannschaft zu unterstützen. Aufgrund der verstärkten Kontrollen an den Grenzübergängen bei Schwedt, Frankfurt oder auch Görlitz/Zagorzelec sollten Reisende zusätzliche Zeit einplanen, da es zu längeren Wartezeiten kommen kann. Diese Maßnahmen sollen bis zum 19. Juli bestehen bleiben, wenige Tage nach dem EM-Finale am 14. Juli.
Aspekt | Detail |
---|---|
Anzahl unerlaubter Einreisen vor Turnierbeginn | 1.400 |
Anzahl verhinderter Einreisen in der Woche vom 7. bis 13. Juni | 900 |
Anzahl vollstreckter Haftbefehle | 173 |
Anzahl festgenommener Schleuser | 34 |
Dauer der Grenzkontrollen | Bis 19. Juli 2024 |
Anzahl der im Einsatz befindlichen Bundespolizisten | 22.000 |
Herausforderungen für polnische Reisende
Polnische Reisende berichten von unerwarteten Fragen und intensiven Kontrollen durch deutsche Zöllner. Dr. Kamila Mathiess, eine deutsche Anwältin, warnt vor potenziellen Fallstricken: Wer bei der Kontrolle falsche Angaben macht, etwa zu Rauchgewohnheiten, und dabei Zigaretten mit sich führt, könnte wegen Steuerhinterziehung belangt werden. Die Vorschriften erlauben den zollfreien Transport von bis zu 800 Zigaretten und begrenzten Mengen an Alkohol für den persönlichen Gebrauch.
Die umfassenden Grenzkontrollen zur Fußball-EM 2024 in Deutschland stellen eine bedeutende Maßnahme zur Aufrechterhaltung der Sicherheit dar. Reisende sollten sich auf intensivere Kontrollen und längere Wartezeiten einstellen und sicherstellen, dass sie alle erforderlichen Dokumente bei sich führen.